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Kaspersky Lab, einst ein führendes Unternehmen im Bereich Cybersicherheit, wurde in den USA 2017 vom Markt verbannt, nachdem Bedenken aufkamen, dass die Software für russische Spionagezwecke genutzt werden könnte. Trotz des Verlusts des US-Marktes und eines Imageschadens konnte Kaspersky in Europa und Asien weiterhin erfolgreich agieren. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf neue Geschäftsfelder wie Industrial Cybersecurity und IoT-Sicherheit. Obwohl Kaspersky heute finanziell stabil dasteht, bleibt unklar, wie geopolitische Spannungen die Zukunft des Unternehmens beeinflussen werden.
Bild: freepik

Kaspersky Lab, eines der weltweit bekanntesten Unternehmen im Bereich Cybersicherheit, wurde 1997 von Eugene Kaspersky in Russland gegründet. Kaspersky erlangte schnell internationalen Erfolg und etablierte sich als einer der führenden Anbieter von Antiviren-Software. Besonders in den frühen 2000er-Jahren genoss das Unternehmen einen hohen Stellenwert, da es innovative Technologien zur Erkennung und Bekämpfung von Malware und anderen Cyberbedrohungen entwickelte. Seine Produkte wurden von Millionen von Nutzern weltweit geschätzt, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Kaspersky galt als zuverlässiger Partner für IT-Sicherheit.

Jedoch geriet Kaspersky in den letzten Jahren zunehmend in Schwierigkeiten, insbesondere in den USA. 2017 wurde das Unternehmen vom US-Heimatschutzministerium (DHS) unter die Lupe genommen, und es kamen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der von Kaspersky angebotenen Produkte auf. Es wurde befürchtet, dass die Software von russischen Geheimdiensten für Spionagezwecke missbraucht werden könnte, obwohl Kaspersky diese Anschuldigungen stets bestritten hat. In der Folge verhängte die US-Regierung ein Verbot für alle Bundesbehörden, Produkte von Kaspersky zu verwenden. Dies führte zu einem enormen Rückgang der Geschäfte in den USA und zwang das Unternehmen, den amerikanischen Markt praktisch vollständig aufzugeben.

Finanziell war dies ein schwerer Schlag für Kaspersky. Der Verlust des US-Marktes bedeutete nicht nur den Wegfall eines wichtigen Umsatzsegments, sondern auch einen Imageschaden, der sich weltweit auswirkte. Doch trotz der Schwierigkeiten in den USA konnte Kaspersky seine Marktpräsenz in Europa und Asien weitgehend aufrechterhalten. Laut aktuellen Berichten steht das Unternehmen heute finanziell stabil da, auch wenn die Expansionspläne in den westlichen Märkten deutlich eingeschränkt wurden.

Foto: Firmengründer Eugene Kaspersky

Kaspersky hat sich in den letzten Jahren auf neue Märkte und Geschäftsfelder konzentriert, um den Rückgang in den USA zu kompensieren. Besonders im Bereich Industrial Cybersecurity und IoT-Sicherheit (Internet of Things) konnte das Unternehmen neue Geschäfte abschließen. Diese Technologien sind entscheidend, da immer mehr industrielle Anlagen und vernetzte Geräte potenzielle Ziele für Cyberangriffe werden. Kaspersky bietet spezialisierte Lösungen an, um diese Systeme vor Angriffen zu schützen, und konnte in diesem Segment weltweit expandieren.

Trotz der angespannten politischen Situation bleibt Kaspersky ein relevanter Akteur im Bereich Cybersicherheit. Das Unternehmen arbeitet weiter an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, um den sich wandelnden Herausforderungen im digitalen Zeitalter gerecht zu werden. Allerdings bleibt die Frage, wie sich die geopolitischen Spannungen auf das Unternehmen auswirken werden. Da immer mehr westliche Staaten kritisch gegenüber russischen Firmen agieren, könnte Kaspersky auch in anderen Regionen auf ähnliche Probleme stoßen wie in den USA.

Insgesamt hat Kaspersky es geschafft, trotz der Herausforderungen weiterhin im Cybersicherheitssektor Fuß zu fassen. Das Unternehmen hat sich auf strategisch wichtige Felder wie den Schutz kritischer Infrastrukturen und die Cybersicherheit für vernetzte Geräte konzentriert und plant, diese Geschäftsfelder in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Ob Kaspersky allerdings jemals wieder den Stellenwert erreichen wird, den es einst in den USA hatte, bleibt ungewiss.

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