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ORF-General Weißmann will gegen Drohungen und Gehaltsungleichheit vorgehen

ORF-General Roland Weißmann sieht sich mit Drohungen und der Frage nach den Gehältern konfrontiert. Nach der Veröffentlichung der Liste der Topverdiener im ORF erhielten Weißmann und der Ö3-Moderator Robert Kratky Drohbotschaften von empörten Medienkonsumenten. Weißmann selbst wurde sogar mit Drohungen wie "Wir wissen, wo du wohnst" bedacht. In Reaktion darauf kündigte er an, gegen jegliche Drohungen "rigoros" vorzugehen, sogar bis hin zu Anzeigen.
© Bild: APA Eva Manhart

Die Diskussion über Gehaltsunterschiede im ORF wurde durch den Transparenzbericht des Senders weiter angeheizt. Dabei zeigte sich, dass Frauen im ORF deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Obwohl Frauen etwa 47 Prozent der Belegschaft ausmachen, sind sie weit häufiger in niedrigeren Gehaltsklassen vertreten. Männer dominieren dagegen die oberen Gehaltsstufen.

Die Gehaltsdaten des ORF-Transparenzberichts offenbarten auch die Spitzenverdiener im Sender. Dabei verdienen Ö3-Moderator Robert Kratky, Corporate-Social-Responsibility-Chef Pius Strobl und ORF-General Weißmann mehr als Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Gehälter der ORF-Topverdiener liegen jedoch nicht nur über denen des Bundeskanzlers, sondern auch über den Bezügen vieler Manager in staatsnahen Kultureinrichtungen.

Die Veröffentlichung der Gehälter und die Diskussion darüber löste politische Reaktionen aus. Die SPÖ kritisierte die hohen Gehälter im ORF-Management als unverständlich und forderte klare Spielregeln bei Zuverdiensten. Die ÖVP und die FPÖ äußerten sich ebenfalls kritisch und forderten eine Totalreform des ORF.

Um gegen mögliche Rufschädigung vorzugehen, hat der ORF einen Ethikkodex veröffentlicht, der unter anderem Nebenbeschäftigungen für ORF-Mitarbeiter genauer regelt als zuvor. Der ORF will auch die rufschädigenden Äußerungen oder Drohungen gegen Mitarbeiter rechtlich verfolgen.

Insgesamt zeigen die Diskussion über Gehaltsunterschiede und die Drohungen gegen Spitzenverdiener im ORF, dass der öffentlich-rechtliche Sender vor großen Herausforderungen steht und sich mit den Fragen nach Transparenz, Gleichstellung und Ethik auseinandersetzen muss.

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